Kinder
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digital.

Zielgruppe/Themen

  • Kita
  • Methode
  • Algorithmen

Gamification und spielorientiertes Lernen

Einführung
Wenn man kleinere Spielelemente in Lernaktivitäten einbettet, fordert und fördert dies oft Motivation und Engagement der Kinder. Damit es nicht zu sinnlosen Konkurrenz-Situationen kommt, müssen die Spielelemente – wie bei auch beim Framing und Storytelling – mit Bedacht eingesetzt werden. Beim Erfinden von Spielen – analog wie digital - trainieren die Kinder informatische Fähigkeiten. Insbesondere die Zerlegung von komplexen Bewegungsabläufen in kleine Teilschritte. Spiele enthalten oftmals Algorithmen in Form von genauen Anweisungen, um wiederkehrende Aufgaben zu lösen und Abläufe auszuführen.
Aktivität

Problemlösung als Motivation

Im Englischen gibt es zwei Wörter für Spiel: „Game“ und „Play“. „Game – Gaming“ (ein Spiel, Spielen) ist durch Regeln strukturiert und hat ein erwünschtes Ergebnis (z. B. Gewinnen). „Play – Playing“ (Freies Spielen) ist frei von Regeln.

Ein Spiel (Game) ist oft auf die Lösung von Problemen ausgerichtet. Das können konkrete Probleme sein: „Ich muss dieses Rätsel lösen, um weiter zu kommen“ oder abstrakte Probleme: „Wenn ich jetzt viele rote Äpfeln einsammle, kann ich sie später nutzen, um im Spiel weiterzukommen.“

Eigene Spiele erstellen

Das Erstellen von eigenen Spielen (analog und digital) kann verschiedene Kompetenzen fördern und ist gar nicht so kompliziert.

Spiele sind im Prinzip Aktivitätsregeln, die dazu dienen, Entscheidungen zu treffen – wir sprechen daher auch von Entscheidungsmechanismen. Wenn der Würfel 5 zeigt, führt dies beispielsweise zur geregelten Entscheidung, fünf Schritte vorzugehen. Durch das Festlegen eigener Spielregeln kann man selbst Spiele kreieren.

In der Programmierumgebung Scratch kann jede und jeder sehr leicht eigene digitale Spiele bauen. Es gibt zwei Ausgaben: Die Tablet App ScratchJr für jüngere Kinder und die browserbasierte Plattform Scratch, die ein bisschen komplexer ist.

Auch verschiedene niederschwellige digitale Werkzeuge eignen sich hervorragend, um Spiele mit eigenen Spielregeln zu erstellen.

  • Bluebot kann als Spielstein fungieren: Würfel zeigt 6, bewege Blue-Bot sechs Spielfelder.
  • Ozobot befolgt Befehle nach bestimmten Regeln, die nur die Spielentwicklerin oder der Spielentwickler kennt. Wer schafft es, die geheimen Farbcodes zu knacken? Wer findet heraus, nach welchen Regeln Ozobot entscheidet, welchen Weg er geht?
Infobox

Gaming-Wortschatz zum kompetenten Einsatz:

  1. „Mission“ oder „Quest“ formulieren → die Heldin oder der Held muss ein Ziel erreichen
  2. „Craft“ (z. B. in Minecraft) → aus alten Rohstoffen neue Elemente bauen
  3. „Skillpoints“ und „Badges“ → unterschiedliche Kompetenzen unterstützen und entwickeln
  4. Erfolgskriterien → Wie löse ich am besten diese Aufgabe?
  5. „Speedrun“ → die schlauste Methode, eine Aufgabe kreativ zu lösen