Kinder
entdecken
digital.

Zielgruppe/Themen

  • Kita, Grundschule
  • Praxisanregung
  • Analog, Codieren und Decodieren, Programmieren

Programmieren auf dem Bewegungsparcours

Farbsignale codieren und decodieren

Grafik mit Codies und simplen Illustrationen von Menschen in Bewegung.

Bei Lila hüpfen, bei Blau krabbeln - Wir reagieren auf Signale und schreiben einen Code!

Einführung
„Bei Rot bleib stehen, bei Grün kannst du gehen!“ Diese Regel kennt jedes Kind. Damit es an Kreuzungen nicht zu gefährlichen Unfällen kommt, müssen alle diese Regel kennen und sich natürlich auch daran halten. Eine Ampel nutzt uns nur, wenn alle Verkehrsteilnehmenden eine Übereinkunft darüber haben, wofür die Farbsignale stehen. Diese Übereinkunft über die Bedeutung von Signalen ist ein Code. Nur wer den Code kennt, kann die Bedeutung verstehen und den Signalen entsprechend handeln.
Material
  • Bunte Kreide, Stoffbahnen oder -fetzen, Matten oder Papier in unterschiedlichen Farben
  • Materialien für akustische Signale: Gong, Hupe, Trillerpfeife etc.
  • Großes Papier zur Erstellung eines Posters, Pinn- oder Magnetwand
  • Optional: Bewegungssymbole zum Ausdrucken
Aktivität

Gestalte einen Bewegungsparcours mit Farben

Bei Rot bleib stehen, bei Grün kannst du gehen – Und was passiert bei Blau, Lila, Orange oder Grau? Baut alle zusammen einen Bewegungsparcours, bei dem auf dem Boden verschiedene Farben abgebildet sind.

Den Parcours aus Farblinien könnt ihr mit Kreide auf den Boden malen, ihr könnt aber auch Stoffbahnen, Matten oder Papier nehmen. Nachdem ihr einen Parcours fertig gebaut habt, legt ihr gemeinsam fest, welche Farbe für welche Fortbewegungsart steht (Codierung). Verbindet die Farben mit einer Bedeutung.

Solche Bewegungsarten können zum Beispiel sein:

  • Gelb: Auf dem linken Fuß hüpfen
  • Weiß: Mit beiden Füßen hüpfen
  • Orange: Rückwärts gehen
  • Blau: Auf dem rechten Fuß hüpfen
  • Grün: Starten
  • Rot: Stoppen

Geht nun den Parcours ab und ändert an jedem neuen Farbabschnitt eure Bewegungsart.

Übt vorher die Signale und dazugehörigen Bewegungen gemeinsam, damit alle Kinder sie sich merken können: Eine Person hält einen Gegenstand in einer Farbe hoch und alle Kinder führen die entsprechende Bewegung aus. Vielleicht stellt ihr dabei fest, dass sich die Zuordnungen gar nicht so leicht merken lassen. Überlegt, wie ihr eine Übersicht aus den Farben und dazugehörigen Bewegungen erstellen könnt.

Zum Beispiel könnt ihr ein Poster oder eine Pinnwand gestalten, auf denen die Codes erklärt werden, oder ihr legt die Symbole auf den Weg im Bewegungsparcours.

Impulsfragen

  • Was für Signale kennt ihr? Welche Signale gibt es noch im Straßenverkehr? Was bedeutet es, wenn jemand hupt oder klingelt? Gibt es in der Schifffahrt auch solche Zeichen?
  • Welche Bedeutungen können die Farben Rot und Grün sonst noch haben? Kennt ihr sie noch von woanders? Was heißen die Farben dann für euch?

Variation 1: Füge akustische und haptische Signale hinzu

Viele Maschinen haben verschiedene Sensoren und können beispielsweise auf akustische Signale reagieren oder Sprache erkennen.

Die Farblinien des Bewegungsparcours können auch durch akustische Signale oder andere Elemente ergänzt werden:

  • Hupen: Richtungswechsel
  • Gong: Drehung/Tornado, dann weiter geradeaus
  • Trillerpfeife: In die Hände klatschen
  • Antippen: Freudentanz
  • Begegnung mit einem anderen Kind: Winken/Handschlag
  • Übergabe einer Murmel in die Hand Pause
  • Pädagogische Fachkraft gibt einem Kind ein Säckchen in die Hand Schneckentempo
  • Pädagogische Fachkraft gibt einem Kind ein Spielzeugauto in die Hand Turboantrieb

Variation 2: Kannst du ein Straßennetz bauen?

Verbindet den Bewegungsparcours mit dem Thema Verkehrserziehung und baut zusammen ein Straßennetz. Welche Zeichen und Symbole fallen den Kindern außer den Ampelfarben noch ein, um Regeln für den Straßenverkehr darzustellen? Welche Bedeutung haben die Verkehrszeichen? Wer kann den Code knacken?

Variation 3 – Fortgeschritten: Begib dich auf Schatzsuche

Erfindet gemeinsam mit allen Kindern ein Spiel auf dem Farbparcours. Gibt es am Ende des Parcours einen vergrabenen Schatz, und wie schafft ihr es, die Hindernisse auf dem Weg dorthin zu überwinden? Welche Codes müsst ihr in den Parcours einbauen, um Schluchten zu überwinden, wilde Flüsse zu kreuzen oder am feuerspeienden Monster vorbeizukommen?

Legt Gegenstände als Hindernisse auf den Boden, um die ihr herumnavigieren müsst, oder platziert Bonuskärtchen auf dem Boden, die besondere Fähigkeiten bekommen, wenn ihr an ihnen vorbeigeht!

  • Springseil: Hindernis überspringen
  • Banane: Slalom
  • Kreisel: Ganze Drehung
Tipp

Anregung  aus der Literaur

Viel Inspiration findet sich auch in Comics, Sprichworten oder Geschichten: Die Banane symbolisiert eine Schlitterpartie, das Goldstück ist schwer und lässt einen langsam laufen und der Zaubertrank lässt uns ganz klein werden.

Infobox

Was ist ein Code und was ist coden?

Ein Code ist ein System von Übereinkünften. Jedem Zeichen eines Zeichenvorrates ist eindeutig ein Zeichen oder eine Zeichenfolge zugeordnet. Zum Beispiel: stehen bleiben = Rot. Die Umkehrung, also Rot = stehen bleiben, wäre in diesem Fall eine Decodierung.

So, wie wir uns in unserer Kommunikation und Schriftsprache auf unterschiedliche Formen und Zeichenkombinationen mit einer jeweils ganz besonderen Bedeutung geeinigt haben, funktioniert auch die Kommunikation zwischen Mensch und Maschine – also das Programmieren oder auf Englisch coden – durch solche Übereinkünfte.

Computer sind imstande, Signale zu empfangen und die übermittelten Daten in Befehle zu übersetzen. Beim Programmieren spricht man umgangssprachlich auch oft vom Coden, weil auch hier der Vorgang des Umwandelns einer Handlungsanweisung in ein Programm (Programmcode) stattfindet.

Farbcodes können als eine Art Programmiersprache verstanden werden. Mit dieser gelingt es dann, bestimmte, vorher festgelegte Handlungsabläufe herbeizuführen – bei einer Maschine oder analog bei den Kindern als Spielroboter.

Aus dem Alltag

Maschinen, die Altglas sortieren

Farbsignale spielen nicht nur im Straßenverkehr eine Rolle. Die Codierung von Farben mit bestimmten Bedeutungen finden wir in vielen Alltagssituationen.

Auch Roboter und Maschinen können mit Sensoren Farbsignale erkennen und lassen sich so steuern. Der kleine Lernroboter Ozobot kann dank seiner Sensoren Farben „sehen“. Er empfängt Signale und ändert seine Farbe oder Richtung nach einem vorprogrammierten Code.

Im echten Leben finden wir solche Maschinen, die Farben erkennen und daraufhin bestimmte Befehle ausführen, in vielen Produktionsabläufen. Ein Beispiel ist die automatische Sortierung wie die Altglassortierung oder die Bohnen-Farbsortier-Maschine.